Kopfgeld - Wild West in Redmond

 

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Microsoft setzt Kopfgeld i.H.v. $ 250.000 aus, um Designer von Viren-Software dingfest zu machen. (10/2003)

"Na, das wird ja wohl auch Zeit!", mag der eine oder andere zufrieden feststellen, "endlich wird was getan gegen die Virenmafia - klasse, Billy!"

Doch wer ein wenig genauer hinsieht und vielleicht den einen oder anderen Gedanken an das Thema verschwendet, mag zu einem ähnlichen Schluss wie die Los Angeles Times kommen:

"Microsoft Corp. hasn't figured out how to write software invulnerable to Internet worms and viruses. But it knows a thing or two about public relations -- and quite a lot about the power of money."

("Die Firma Microsoft hat es nicht hingekriegt, Software so zu designen, dass sie unverwundbar gegenüber Internet-Würmern und Viren ist. Aber sie weiß ein oder zwei Dinge bzgl. Public Relations -- und eine ganze Menge über die Macht des Geldes.")

Klar: der Software-Anwender schiebt den Schuh immer gern den bösen Designern von Malware (Viren, etc.) zu und sucht nicht nach der eigentlichen Ursache. Würde Microsoft sich daran machen, Software sicherer zu designen, anstatt den Schwerpunkt primär auf Benutzerfreundlichkeit und Äußerlichkeiten zu legen, dann gäbe es wesentlich weniger Computerviren! Der weitaus größte Teil aller Malware zielt auf unglaubliche und unnötige Löcher in Produkten der Firma Microsoft.

Dass die fiesen Viren-Designer es nicht immer nur darauf anlegen, möglichst viel Schaden beim Endverbraucher anzurichten, zeigten die Viren "LOVGATE" (bzw. MSBLAST, LOVSAN). Mehr darüber können Sie hier lesen.

Nun, wie dem auch sei - das Microsoft-Kopfgeld wird jedenfalls eine Menge Unruhe in die Gemeinde der "freien" Softwaredesigner bringen und deren Hang zur Paranoia wahrscheinlich noch verstärken. (Da haben dann wenigstens die shrinks gut von!)

Darüber hinaus hat Microsoft zusammen mit FBI und Interpol auf einer Pressekonferenz angekündigt, ein 5-Millionen-Dollar-Paket zur Bekämpfung von Viren zu schnüren - $ 5 Millionen Microsoft-Cash - die sollte Bill mal eher in die Entwicklung besserer Software stecken...

Fazit: Bill Gates, reichster Mann der Welt, stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus. Ganz schön mickrig, Billy!


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